Badetempel, Eislaufparadies, Lichtspielhaus und vor allem die Heimat schillernder Revuen: Der Admiralspalast hatte viele Gesichter und strahlte in den 20er Jahren als einer der großen Berliner Revuepaläste in die wilde Nacht hinein. Ab 1923 residierte der „Revueadmiral“ Herman Haller mit seinen schillernden Ausstattungsrevuen im Palast an der Friedrichstraße. Extravagante Dekorationen, große technische Umbauten, viel nackte Haut und langbeinige Tanzensembles wie die furiosen Tiller Girls lockten die Massen in das prunkvolle Haus. In seinen Foyers, Bars und Cafés tanzten Touristen, Intellektuelle, Angestellte, Ladenmädchen und Straßenjungs – schlicht die ganze Welt – als ob es kein Morgen gäbe.
Die Weltwirtschaftskrise läutete das Ende der goldenen Ära ein. Das Interesse an Operetten erwachte. Sie lösten die Ausstattungsrevuen ab. Nach dem Krieg wurde das Haus als Ausweichspielstätte der Staatsoper und als staatliche Bühne genutzt. Nach der Wende wiedereröffnet, knüpft der Admiralspalast seit 2011 an seine glorreichen Zeiten an.