Alvin Ailey wurde am 5. Januar 1931 in Rogers, Texas, geboren. Mit Tanz kam er erstmals durch Aufführungen der Katherine Dunham Dance Company und der Ballets Russes de Monte Carlo in Berührung. Seine Tanzausbildung begann er in der Tanzklasse Lester Hortons, zu der ihn seine Freundin Carmen Lavallade ermuntert hatte. In seinen ersten Choreografien verarbeitete Alvin Ailey vorwiegend seine frühen Erinnerungen an das ländliche Texas – „die Blood Memories“ sind inspiriert von den Quellen des Blues, von Spirituals und Gospels. Höhepunkt dieser Schaffensperiode ist sein populärstes und gefeiertes Werk Revelations. Gleichwohl er in seinem gesamten Leben 79 Ballette geschaffen hat, bestand Alvin Ailey darauf, dass seine Company nicht allein Hüterin seines eigenen Werkes sein sollte. Gemäß seines Wunsches präsentiert die Ailey Company heute bedeutende Werke anderer Choreografen, bestehende sowie eigens in Auftrag gegebene. Insgesamt befinden sich über 200 Werke von mehr als 80 Choreografen im Repertoire der Company.
Vor seinem verfrühten Tod im Jahr 1989 übergab Alvin Ailey die Künstlerische Leitung des Alvin Ailey American Dance Theater seiner langjährigen Solotänzerin Judith Jamison. Alvin Aileys Erbe verpflichtet, führte sie die Company zu beispiellosen Erfolgen. In ihrer Autobiografie „Dancing Spirit“ schrieb sie: „Ich hoffe, Alvins Vision treu zu sein. Er hat mir eine sehr klare Skizze seiner Vorstellungen hinterlassen, und die geht ganz und gar auf.“ Die Geschichte des Alvin Ailey American Dance Theater begann mit einer sagenumwobenen Vorstellung im März 1958 im Gebäude der 92nd Street Young Men‘s and Young Women’s Hebrew Association. Alvin Ailey und eine Gruppe junger schwarzer Modern-Dance-Tänzer veränderten damit dauerhaft die Wahrnehmung des amerikanischen Tanzes. Für seine Verdienste wurde der Choreograf 2014 mit der Freiheitsmedaille des US-amerikanischen Präsidenten gewürdigt.